Portugal – Teil 2: Serra da Lousã – Serra do Acor – Serra de Estrela

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Von der Serra da Lousã über die Serra do Acor (die Tourbeschreibung findet Ihr hier: Link) ging es weiter in die wunderschöne Serra da Estrela: 

Von Piódão fuhren wir zuerst 10km auf der schmalen, kurvigen, landschaftlich wirklich schönen CM1134 bis nach Vide und von dort auf der EN338 in die Serra da Estrela. Es gibt tolle Aussichten und die Straße steigt ständig an, ganz viele Schilder bescheinigen eine Steigung von 10%.

Einen schönen Aussichtsplatz gibt es bei GPS N40.33575, W-7.7349124 (Karte: Link). Der Platz ist eben, für Wohnmobile anfahrbar und wen die Straße nicht stört, könnte hier auch übernachten. Wir haben überlegt, uns aber aufgrund der Straße dagegen entschieden, auch wenn der Verkehr am Sonntag Abend gering war.

Einen ruhigen Schlafplatz, ein Stückchen entfernt von der Straße, haben wir 7 km weiter, nördlich des Örtchens Valezim, bei der ˋErmida de Nossa Senhora da Saude de Valezimˋ gefunden. Picknicktische, Wasserhahn, Ruhe, Wanderwege und Aussichten. Alles da!

Freistehplatz ˋErmida de Nossa Senhora da Saude de Valezim‘
GPS: N40.36638; W-7.72195
Karte: LINK
Wasserhahn vorhanden

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Ausblick Serre da Estrela
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Unsere Tour führt weiter nach Norden. Beim Ort Seia gibt es gute Möglichkeiten sich zu versorgen. Wir umfahren die Stadt und biegen nach Osten ab. Es geht jetzt stark nach oben und wir fahren von 520m Höhe auf 1100m. Im Dorf Sabugueiro könnte man stoppen um Käse, Pantoffeln oder Schlitten zu kaufen. Die Landschaft wird immer spektakulärer, die Straße geht recht bequem weiter aufwärts, es gibt wenige Windungen. Bald steht man, um eine Kurve, vor einer gewaltigen Staumauer. Auf den ersten Blick erinnert sie an ein Gefängnis. Vor der Mauer gibt es Parkplätze und es lohnt sich ein paar Schritte und Stufen zu gehen, um das tiefe Blau des Stausees zu bewundern! Das ist nicht der einzige See der Serra da Estrela, es gibt sehr viele davon und alle sehen wunderschön aus! Oft haben sie sich in den U-förmigen Gletschertälern gebildet. Die offene Seite wird durch eine Staumauer begrenzt. Wenn dort das Wasser drüber fließen würde, wären die Seen perfekte, riesengroße Infinity-Pools. Okay, vielleicht wäre die Wassertemperatur etwas zu frisch 😉 .

Auf der Route nach oben, könnte man eigentlich an jedem sich bietenden Parkplatz stoppen und davon gibt es wirklich viele. Die Ausblicke sind einfach grandios! So kommen wir auch nur langsam voran, aber das ist egal. Wir fühlen uns wie im Urlaub. Ja, denn unser Alltag sieht anders aus, auch wenn wir im Wohnmobil leben.

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Vorbei geht es am Skilift und an kleinen übrig gebliebenen Schneehaufen, die zum Spielen und lustigen Fotos einladen, auf den höchsten Berg des portugiesischen Festlandes: der Torre ist 1993m hoch. Die Besucherzahl hält sich heute in Grenzen sodass sich die Verkäufer im ˋCentro Comercialˋ, die Käse, Pantoffeln und Honig anbieten, gleich mal auf uns stürzen. Och, ich wollte nix kaufen…

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Die Radartürme geben ein bizarres Bild ab zusammen mit der spektakulären Landschaft. Der Skilift ist zwar im Sommer außer Betrieb aber nicht abgesperrt so fühlen wir uns wie in einer Hollywoodschaukel und wundern uns, was in Portugal doch möglich ist! In anderen Ländern sind solche Bereiche zur Sicherheit der Besucher und als Schutz vor Randalen abgesperrt. In Portugal passt jeder auf sich selbst auf und die meisten sind friedlich.

Unser Wohnmobil parken wir mit wunderbarer Aussicht, wir können uns kaum trennen. Aber wir stehen ziemlich schräg, mittlerweile kommen auch die Busse an und es wird unruhiger. Der Womo-Reiseführer (Link) verspricht außerdem in 6km Entfernung noch mehr tolle Stellplätze.

So schnell kommen wir aber nicht hin, ein weiteres Gletschertal mit einem frei stehenden Kuller-Felsen-Berg aus grauem Granit nimmt unsere Blicke gefangen. Wir genießen den Blick vom Fahrerhaus. Riesige Vogelschwärme nutzen die gute Thermik über dem Tal und ziehen ihre Kreise. Beste Aussicht aber schief und direkt an der Straße. Pausenplatz: GPS N40.32649; W-7.60025 (Karte: Link)

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Dann geht die Straße abwärts, in schönen Kurven. Nun muss man sich entscheiden, ob man nach Manteigas abbiegen oder nach Penhas da Saude fahren will. Oder Ihr nutzt den tollen Parkplatz (Info s.u.) rechts von der Kreuzung, direkt an der Ruine des Sesselliftes. Den haben wir aus dem Womo-Reiseführer (Link) und hier habt Ihr die Qual der Wahl, welche tolle Aussicht Ihr nun haben wollt: Stausee und Dorf oder Torre?
Wir verbringen hier die Nacht, schauen beim Abendbrot den Kühen zu und genießen die Landschaft, der Ginster blüht gelb und riecht intensiv. So schön!

Freistehplatz Serra da Estrella, an der Ruine des Sesselliftes
GPS: N40.31514; W-7.57594
Karte: LINK
reiner Parkplatz, keine weiteren Einrichtungen

Nach ein paar Tagen Ruhe, Aussicht, Arbeit, Kochen und Wandern fahren wir weiter und nehmen die Route nach Norden durch das Tal des Flusses Zezere. Wir stoppen beim, vom Womo-Reiseführer (Link) empfohlenen, Picknickplatz mit großer Wiese und Birken. Ein Flüsschen durchquert das Ganze und die Felsen ragen steil empor – wirklich schön! Im Reiseführer steht, dass man in 30 Minuten zum Felseinschnitt mit Wasserfall und Badegumpe spazieren könnte. Nun, ohne Kraxeln schafft man das aber nicht. Oder haben wir den Weg nur nicht gefunden? Rechts ist zwar als Wanderweg ausgezeichnet aber irgendwann geht es für uns zu sehr ans Klettern. Der mittlere Weg genauso. Den Weg links hätten wir noch versuchen können, aber der sah auch nicht besser aus. Also haben wir auf den Felsen einfach nur unseren Kaffee getrunken, Kirschkuchen genossen und dazu diese grandiose Aussicht!

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kein Kirschkuchen auf dem Bild!
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Die Fahrt geht immer am Fluss entlang und weiter abwärts. Der Ort Manteigas liegt auf 720m Höhe, wir kamen aus über 1600m. Vorher machen wir aber den empfohlenen Abstecher zum Höllenschlund, dem Poco do Inferno (GPS: Abzweig: N40.38179; W-7.54402; Parkplatz: N40.3735; N-7.51747; Karte: Link). Der lohnt sich in jedem Fall, auch wenn die Straße schmal ist und man bei Gegenverkehr ganz schön zirkeln muss mit dem Wohnmobil. Es hielt sich aber in Grenzen. Der Wasserfall ist toll, die Badegumpe auch aber das Wasser viel zu kalt, obwohl es ein warmer Tag war. Wir sind eben Warmduscher! Aus der Quelle nebenan haben wir unsere Trinkwasserkanister voll gemacht, auch dieses Wasser ist eiskalt.

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Wir sind noch ein wenig rumgewandert und haben die Natur genossen bevor wir nach Manteigas mit dem Wohnmobil den Aufstieg auf über 1400m angegangen sind.
Von der sehr kurvenreichen Straße gibt es viele Ausblicke mit vielen Parkplätzen, 3 davon mit Wasserquelle. Frisches Wasser in den portugiesischen Bergen zu bekommen, ist nie ein Problem! Als wir dann den Pass überquert haben und wieder nach unten gefahren sind, kam schon ein wenig Wehmut auf… Wir haben Abschied genommen von dem schönen Sternengebirge, dem blühenden Ginster, der frischen Luft, den tollen Ausblicken, den schroffen Bergen, den Granitfelsen – einfach von einer grandiosen Landschaft. Wir waren ganz sicher nicht zum letzten Mal hier!!!

9 Gedanken zu „Portugal – Teil 2: Serra da Lousã – Serra do Acor – Serra de Estrela“

    1. Liebe laluna,
      wir freuen uns, dass wir ein paar Erinnerungen an diese wirklich tolle Landschaft wach gerufen haben :).

      Liebe Grüße derzeit vom Rio Minho,
      sven und Doreen

  1. Liebe ‚Kastanienblauen‘,
    wir haben uns im Juni 2017 aufgemacht um eure Route zu erkunden. Danke für eure super schönen Tipps!! Wir hätten keine schöneren Erlebnisse haben können!!
    Danke von Christof und Christin und ihrem T5 California

    1. Liebe Christin,
      wenn Ihr wüsstet, wie sehr wir uns über Euren Kommentar freuen! Dankeschön!
      Wir sind sogar gar nicht weit entfernt und erkunden grade den Fluss Zezere mit seinen Stauseen. Wunderschön! Es gibt noch viel Portugal zu entdecken!
      Ganz, ganz liebe Grüße vom Kasteninblau 🙂

      1. Liebe ‚Kastanienblauen‘,
        diese Gegend haben wir auch erkundet. Wirklich wunderbar. Wir mussten nach 5 Wochen Portugal leider zurück nach Deutschland. Das tut weh.
        Herzliche Grüße an euch!

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