Mit dem Wohnmobil durch Frankreich [Auvergne]

Mit dem Wohnmobil nach Vichy

Vichy in Frankreich hat uns ein bisschen verzaubert! Ich hoffe, Du bist noch nicht müde von den vielen Eindrücken unserer Reise und folgst uns weiter. Denn ein Besuch in Vichy lohnt sich! Ich hatte gar nicht so große Erwartungen, ist halt ein Kurort. Wir haben selber 10 Jahre lang in einem kleinen Kurort gewohnt, also…Doch im Kurbereich von Vichy findest Du wunderschönste Gebäude im Jugendstil. Unser Wohnmobil, den blauen Kasten, haben wir während unseres Rundgangs hier geparkt: GPS 46,1339115, -3,4149365

Bei unserem Besuch wurden die Wandelgänge und das Casino im Parc des Sources leider restauriert und waren nur zum Teil begehbar. Ich habe versucht die Bauzäune auf den Fotos auszusperren.

In der hübschen Trinkhalle darfst Du als Nicht-Kurgast nur die Quelle Celestin probieren. Diese schmeckt gut mineralisch mit leichter Kohlensäure (und nicht so eklig wie die heilende Sole bei uns damals 😉 ). Also bringe dir eine Flasche mit. Und nimm dir Zeit für dieses grandiose Gebäude.

In der Trinkhalle in vichy / Frankreich. Ein tolles Glasdach, ein türkise gefliester Wasserhahn-bereich mit dem Quellwasser und ein hellgrün geflister Innenraum

Im „Le Grand Etablissiment Thermal“ wurden Fotos ausgestellt u.a. Portraits von Menschen, die wir sogar erkannt haben. Auch ohne Bilder ein tolles Gebäude! Der Laden im Zentrum mit den Vichy-Pastillen hatte leider gerade Mittagspause.

Eine 2. Celestin Quelle befindet sich in einem anderen Park in der Nähe. Auch diese ist in einem halboffenen schön gestaltetem Gebäude untergebracht.

Aber auch abseits der Quellen besitzt Vichy viele mit Jugenstilelementen gestaltete Wohnhäuser. Durch den schönen Park an der Allier sind wir dann zurück geschlendert zum blauen Kasten. Hast du schon einmal Stopp in Vichy gemacht oder bist du immer nur vorbeigefahren?

Mit dem Wohnmobil in der Auvergne mit dem vulkanischen Zentralmassiv in Frankreich

Ein großer Teil der Auvergne gehört zum vulkanischen Zentralmassiv mit 2 Vulkanketten⛰️🏔. Die Vulkane befinden sich im größten Naturpark Frankreichs und die Gegend ist wirklich wunderschön! Beachte unbedingt, dass die Sonne scheint wenn Du vor Ort bist weil bei Regen macht die Gegend nur halb so viel Spaß. Die Nacht und der Morgen hier waren Mitte September auch schon ganz schön kalt. Es wurden für diesen Tag 6 Sonnenstunden vorhergesagt. Wir müssen zwar bis halb elf warten bis der Nebel und die dicken Wolken sich verziehen aber dann können wir starten!

Hier haben wir die Nacht verbracht GPS: 45,7326470, -2,9727520 (Vorsicht bei Nässe!), mit Sicht auf den Puy de Dome (1465m hoch). Dieser ist der jüngste und der bekannteste der Vulkane.

Dann einmal durch die Vulkanberge nach Süden mit Stopp an verschiedenen Aussichtspunkten mit bestem Schiebetürausblick .

Den Mittagsstopp haben wir in Murol eingelegt auf diesem Parkplatz, Übernachtung verboten: GPS: 45,5731404, -2,9413077 Aber der Blick auf die sehr spezielle Burg von Murol ist toll und unterhalb der Parkplatzes befindet sich ein Picknickplatz und Spielplatz. Die Autos sind nicht ganz so sehr zu hören wie an den anderen Aussichtspunkten. Es gab Haferflockenschnitzel mit Letscho.

Unser letzter Stopp und Spaziergang war am Lac Pavin. Einem Vulkansee. Also einem See im Krater. Davon gibt es hier einige. Der Lac Pavin ist also kreisrund und hat besondere Eigenschaften: er ist ein meromiktischer See. Der See hat eine Tiefe von 92m, aber nur bis zu 60m tief wird das Wasser regelmäßig durchmischt. Das heißt die unteren 32m bleiben wie sie sind, also theoretisch seit 6000 Jahren ohne Änderung. Dort unten soll es heftig stinken wegen der Gase. Wenn sich in der Zusammensetzung der Gase irgendwas ändert oder das Wasser gesättigt ist, „entlädt“ sich der See. Öhm… Explodiert dann der See? (Quelle: Wikipedia)

leicht welliges Wasser das Lac Pavin in Frankreich

Den Rest des Nachmittags sind wir nur noch gefahren durch Berglandschaft der Auvergne / Frankreich mit dem Ziel so weit wie möglich nach Süden zukommen und dabei trotzdem die Landschaft zu sehen. Es wird kälter und wir müssen raus aus den Bergen! Geschlafen haben wir auf dem offziellen Stellplatz von Chaudes-Aigues. Irgendwie sind offizielle Stellplätze immer die schrägsten Plätze, wo wir unsere Keile brauchen gerade zu kommen. Warum wird das so gebaut? Die heißen Quellen des Ortes sind in Thermen zu genießen, gleich um die Ecke vom Stellplatz. Für uns aber ging es weiter nach Albi.

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Mit dem Wohnmobil nach Albi

Albi in Frankreich machte uns ein wenig sprachlos! Ich meine, wie hoch und gewaltig ist diese Kathedrale bitte?! Wäre da nicht der Eingang in schönster Flamboyant Gotik könnte man die Kathedrale auch mit einer Wehrburg verwechseln. Denn sie wurde mit den für Albi typischen roten Backsteunen gebaut, aus denen fast alle Häuser der Stadt errichtet wurde. Deswegen trägt sie den Beinamen „ville rose“. Und das wird auch heute so bei neuen Gebäude fortgesetzt, was ich sehr charmant finde. So wirkt Albi sehr schön harmonisch und nur der Regen konnte unseren Rundgang beenden…

durch eine Fußgängerzone geht der Blick hindruch zur Kathedrale von Albi in Frankreich aus rotem Backstein.

Die Kathdrale von Albi wirkt von innen und außen gewaltig. Wir haben in Frankreich viele Kirchen gesehen und diese konnte uns trotzdem in Erstaunen versetzen. Außen eher schlicht, drinnen ist von Schlichtheit nichts mehr zu sehen. So bunt ausgemalte Decken und Wäne sind eher selten. Das Indigo-Blau wird aus der Pflanze Färberwaid oder frz. Pastel gewonnen. Auch Thüringen ist wohl eine bekannte Region für den „deutschen Indigo“.

Neben der Kathedrale befindet sich der Bischofpalast, in dem heute ein Museum eines hier geborenen Malers untergebracht ist. Das Außengelände ist frei zugänglich und der Garten sehr sehenswert. Was mir gefällt: hier und auch an anderen Gebäuden in Albi wird der Garten mit Nutzpflanzen gestaltet. Identifizieren konnte ich roten Basilikum, Aubergine, Mangold und Kohl.

Der Wohnmobilstellplatz in Albi von Frankreich ist voll mit weißen Wohnmobilen und einem blauen Kasten

Der Wohnmobilstellplatz ist 10 Minuten zu Fuß von der Innenstadt entfernt, ruhig gelegen und sehr beliebt. Als wir gegen 11 Uhr vor Ort ankamen waren etwa 4 Plätze von 50? frei. Ausweichmöglichkeiten gibt es aber genügend auf dem Nachbarparkplätzen.

Auf dem Wohnmobilstellplatz in Albi wollen wir nicht bleiben, es ist einfach zu voll. Wir fahren ein paar Kilometer weiter nach Gaillac und bleiben hier für 2 Nächte. Aus Schiebetür ist der Blick schön grün, zwar durch einen Maschendrahtzaun, aber okay. Unten fließt die Lauch, aber den Fluss sehen wir nicht. Der Stellplatz versorgt uns sogar kostenlos mit Strom und es ist recht ruhig. Der Ort Gallaic ist einen Spaziergang wert.

Mit dem Wohnmobil nach Toulouse

Toulouse in Frankreich hat Flair und davon ziemlich viel! ℹ️Den blauen Kasten haben wir am Universitätsgelande geparkt. GPS: 43.555180,1.468913 Toulouse hat eine Umweltzone und das Wohnmboil muss draußen bleiben. Von diesem Parkplatz hast Du die Wahl zwischen 2 Metrostationen, die beide etwa 10 Minuten zu Fuß entfernt sind. In der Station kannst Du am Automaten einfach Tickets (1,80 je Strecke) kaufen und in das Zentrum fahren. (Fahrscheine für Metro am Automaten… dabei wollte ich doch „2 to Toulouse“ sagen. 🫵Schreib in die Kommentare wie der Witz weitergeht.)

Als wir aus der Metrostation wieder nach oben an das Tageslicht treten, mittem im Zentrum von Toulouse, sind wir geflasht! Unglaublich viele Menschen! An einem Samstag Mittag im September bei schönstem Sonnenschein.

Okay, erst einmal hinsetzen (und dafür einen freien Platz finden), erst einmal orientieren und wirken lassen. Wir hätten hier am Karussel auch den ganzen Tag sitzen und Menschen beobachten können, das wäre wohl nicht langweilig geworden. Aber hey, wir wollen ja alles sehen!

Innenstadt von Toulouse:

Die hübsche Kathedrale:

Am Ufer der Garonne (=derselbe Fluss, der auch durch Bordeaux fließt. Die Garonne bildet somit Anfang und Abschluss unserer Frankreichtour.)

Die schöne Pont Sainte Pierre. Hier einmal hinüber, auf der anderen Seite nach links und dann über die Pont Neuf wieder zurück:

Im Convent des Jacobins: Im Innern lässt sich es unter steineren Palmen gut wandeln:

Außerdem schauen wir uns einen der Paläste von Menschen an, die durch Färberwaid (Pastel) zu Geld gekommen sind.

Ein Fazit zu unserer Wohnmobiltour durch Frankreich

Wir haben im Anschluss von Toulouse noch 2 Nächte in Frankreich verbracht bevor wir über die Pyrenäen zurück nach Spanien gefahren sind. Wir sind in Frankreich nicht so richtig zur Ruhe gekommen weil wir einfach keine ruhigen Plätze zum längeren Verweilen, also so etwa 5 Nächte, gefunden haben. Meist war es zu unruhig, nicht schön genug oder es fanden sich nur Privatgrundstücke. Oder das Wetter wurde schlechter und so sind wir bei einem Platz auf einer Wiese lieber rechtzeitig abgefahren. Frankreich bietet aber sehr, sehr viele kostenfreie offizielle Stellplätze, manchmal sogar mit Strom. Das haben wir 3 Mal genutzt. Wir haben zwar Solarpanele auf dem Dach aber verbrauchen mit Starlink, Router und manchmal Kühlbox auch viel Strom. Wir haben zwar mobile Solarpanele zum Aufstellen dabei aber wenn die Sonne nicht scheint oder wir sie eben nicht aufstellen können aufgrund der Umgebung, nützen sie uns wenig.

Das alles hat dazu beigetragen, dass wir in kurzer Zeit viel vom schönen Frankreich gesehen haben. Das hat aber auch dazu geführt, dass wir irgendwann genug von all der schönen Kultur hatten. Es waren einfach zu viele Eindrücke und mit diesen Blogbeiträgen sind wir noch dabei alles zu verarbeiten. Wir stehen meist lange an einem schönen Ort und lernen die Umgebung langsam und intensiv kennen. Trotzdem: Frankreich hat uns gut gefallen! Es ist ein tolles Urlaubsland und mit dem Wohnmobil total gut zu bereisen. Man sollte an die Umweltplakette denken, wenn man in die Innenstädte der 13 Großstädte fahren will.

Wir wurden geblitzt!

Achte unbedingt auch auf die vielen Blitzer entlang der Landstraßen von Frankreich. Diese Blitzer sind wirklich im ganzen Land verteilt. (Wir haben schon die 2 Tage gefeiert, wo wir keinen gesehen haben!) Wir sind genau am 1. Tag unserer Einreise aus Spanien in Frankreich geblitzt worden, ohne es zu merken. 1 Woche später hatten wir Post. Der blaue Kasten fuhr 76 km/h bei erlaubten 70 km/h. Es wurden 5 km/h abgezogen und wir mussten für 1 km/h zu schnell satte 45 Euro zahlen. Autsch!

Wir freuen uns wenn Du uns Deine Erfahrungen zu Frankreich als Kommentar schreibst!

Diesen Reiseführer haben wir zur Planung und Information als E-Book genutzt: Baedecker Frankreich*

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