Mit dem Wohnmobil in Cascais: Meine Eltern kommen zu Besuch!

Alle, die uns auf Instagram und Facebook folgen, wissen es schon: Anfang November hatten wir das Vergnügen, meine Eltern in Portugal zu begrüßen. Unsere gemeinsamen Tage in Cascais und entlang der malerischen Westküste von Portugal, waren einfach fantastisch. Jetzt nehmen wir dich mit auf eine detaillierte Reise durch unsere Erlebnisse, angefangen bei der Wahl des Hotels, dem Mietwagen, den spannenden Ausflügen, kulinarischen Entdeckungen bis hin zum Campingplatz, auf dem wir genächtigt haben. Lass dich inspirieren für deine eigenen Reisepläne in Portugal!

Der Leuchtturm von Cascais

Die ideale Reisezeit für Cascais

Das Wichtigste zuerst: das Wetter. Wir hatten Anfang November einfach alles, was es an Wetter gab! Außer Schnee. Es war sonnig, es war bedeckt, es war stümisch und wir hatten immer wieder Regen. Das volle Programm. Dabei waren die Temperaturen mild, gefroren haben wir also nicht. Aber ehrlich: mit solch unbeständigem Wetter haben wir um diese Jahreszeit an der Westküste von Portugal gerechnet. Wir waren alle mit leichter Regenbekleidung ausgestattet, die natürlich auch gut bei Sturm ist, und somit haben wir uns vom Wetter nicht so sehr beeinflussen lassen. Wir beide hätten uns über mehr Sonne gefreut, für meine Eltern war das Wetter völlig okay.

Warum Cascais?

Das ist einfach zu beantworten, denn Cascais hat für einen aktiven Urlaub viele Vorteile:

Es liegt nah zum Flughafen von Lissabon. Die reine Fahrzeit beträgt etwa 30 Minuten. Allerdings ist auch viel Verkehr auf der Strecke und somit musst Du mehr Zeit einplanen. Auf der kostenpflichtigen Autobahn kommst Du besonders zu Stoßzeiten schneller voran.

Cascais hat einen wunderschönen Ortskern. Die Altstadt ist wirklich süß und du kannst alles zu Fuß erkunden. Kleine Gassen, gut erhaltene Herrenhäuser, tolle Museen, die Hafenanlagen, die Strandpromenade, die Festung mit viel Kunst, der Leuchtturm, schöne Parkanlagen und auch die Klippen mit dem berühmten Boca do Inferno – all das kannst Du erlaufen. Cascais hat wirklich viel zu bieten. Uns hat ein wenig der Charme des Verfallenen gefehlt, den wir an Portugal zu schätzen wissen.

Eine Liebeserklärung an das schöne Cascais bei Lissabon Portugal. Reisebericht auf kasteninblau.de
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2 Sehenswürdigkeiten in Cascais möchte ich Dir genauer vorstellen:

Der Leuchtturm von Cascais

Für mich ist es der schönste Leuchtturm, den wir bis jetzt gesehen haben. Nicht nur seine eckige Form macht ihn besonders sondern auch, dass er komplett mit Fliesen, also Azulejos, bedeckt ist. Natürlich gefällt mir auch das blau-weiß gestreifte Design. Der schöne Leuchturm liegt fußläufig des Zentrums, ganz in der Nähe vom Sporthafen. Dort befindet sich ein Cafè und ein kleines Museum, in dem die Optiken von Leuchttürmen ausgestellt sind. Eigentlich kannst Du auch den Leuchtturm selber besuchen aber leider ist er derzeit wegen Renovierung geschlossen. Und das schon länger. Webseite: https://www.visitcascais.com/en/resource/farol-museu-de-santa-marta

Boca do Inferno – der Höllenschlund

Wenn Du vom Leuchtturm die Promenade am Meer entlang nach Westen läufst, kommst du nach 1,5 km zum Boca do Inferno. Hier kannst Du auch mit dem PKW oder Wohnmobil anreisen, denn es gibt einen kleinen Parkplatz. Entlang der Straße sind weitere (kostenpflichtige) Parkmöglichkeiten vorhanden. An Wochenenden mit schönem Wetter und am besten noch viel Wind und Wellen ist am Boca do Inferno am meisten los. Denn hohe Wellen machen das Erlebnis für die Besucher hier so besonders. Dümpelt an ruhigen Tagen das Meer nur ein wenig gegen die Klippen, tost die Brandung bei stürmischen Wetter mit voller Wucht gegen die Steine und hinein in den Höllenschlund. Ein tolles Schauspiel, bei dem Du besser eine Regenjacke anziehst, denn du könntest dabei ordentlich nass werden. Aber Vorsicht: bitte klettere nicht auf die Klippen, es kommt in diesem Bereich der Küste immer wieder zu Unfällen denn das Meer ist unberechenbar.

Tipp: An den Souvenirständen am Boca do Inferno kannst Du vieles „typisch portugiesische“ kaufen. Also, was man sich so darunter vorstellt. Neben vielen Dingen aus Kork (mein Papa hat hier eine Geldbörse aus Kork gekauft, die mag er gerne weil sie lange halten. So hat er gleich noch eine zweite auf Vorrat mitgenommen, weil diese ihm so gut gefällt) gibt es natürlich die üblichen Souvenirs wie Magnete und Schlüsselanhänger usw. Hier habe ich meinen Teigschaber im Azulejo-Design erstanden, den ich liebe aber der schon Abnutzungerscheinung im Muster aufweist. Was mir noch aufgefallen ist: an den Ständen arbeiten meist ältere portugiesische Frauen und Männer. Ganz im Gegensatz zur Innenstadt von Cascais, wo die Souvenirgeschäfte oft in chinesischer Hand sind und die Angestellten aus Indien und Pakistan kommen.

Der Bauernmarkt von Cascais findet am Samstag in der Markthalle statt. Cafès und ein paar Geschäfte sind in der Markthalle, die eher einem überdimensionalem Zelt gleicht, täglich geöffnet.

Vom Bahnhof in Cascais kannst bequem mit dem Zug in das Zentrum von Lissabon fahren und dir die Altstadt und Belem mit dem berühmten Kloster und dem Torre de Belem anschauen. Ein weiteres tolles Ziel in der nahen Umgebung ist Sintra, was Du auch auf jeden Fall mit dem Zug anfahren solltest (siehe weiter unten).

Essen gehen in Cascais

Du hast in Cascais eine sehr große Auswahl an den verschiedensten Restaurants. Wir waren mexikanisch, indisch und italienisch essen. Natürlich gibt es zahlreiche portugiesische Angebote vor Ort, die uns aber alle nicht zugesagt haben. Zur Not liegt ein McDonalds ganz zentral und die Snacks im 1000 Montanidos sind auch ganz okay. Empfehlen können wir das gelbe Viertel (bairro amarelo). Dort haben sich gute, kleine Restaurants angesammelt. Besonders wohl gefühlt und gut gegessen haben wir hier und hier. Wobei uns aufgefallen ist, dass die beiden Restaurants zusammen gehören. Der Inhaber ist Italiener und er und sein Team machen viel richtig!

Dann waren wir aber doch typisch portugiesisch essen und zwar im Nachbarort Mem Martins in der „Boteca Francesinha“. Francesinha bereiten wir im blauen Kasten immer selbst zu aber hier haben wir sie lecker außer Haus gegessen. Hier wird auch vegetarische Francesinha angeboten: Botece de Francesinha, Mem Martins, GPS: 38.791703,-9.353704

Hier ist mein Rezept für die Francesinha im Stil von Kasteninblau:

Wo haben wir gewohnt in Cascais? Eine Empfehlung für Hotel und Campingplatz

Für meine Eltern haben wir das Hotel Baia direkt in Cascais gebucht. GPS: 38.69732, -9.42000 Das Mittelklassehotel liegt superzentral bei der Altstadt, am Strand und Hafen. Auch der Bahnhof ist nicht weit. Somit hat dieses Hotel die ideale Lage um viel anzuschauen.

Im obersten Stockwerk des Hotels gibt es einen Innenpool. Bei schönem Wetter kannst Du Dich dort auf der Terrasse sonnen mit einem wunderbaren Ausblick auf das Meer und den Hafen.

Diesen Ausblick hast Du auch vom Balkon eines Zimmers mit Meerblick. Die Aussicht lohnt sich wirklich. Das ist immer das erste, was ich gemacht habe, als wir meine Eltern dort abgeholt haben: erstmal auf den Balkon und den Ausblick genießen!

Zugegeben: Der Bereich zwischen dem Hotel und dem Strand ist nicht autofrei. Im Gegenteil: es fahren dort den ganzen Tag viele Pkws, besonders viele ab dem späten Nachmittag. Aber: sie waren erstaunlich wenig zu hören auf dem Balkon. Natürlich gibt es hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung und durch die vielen Fußgänger, die auf dem Zebrastreifen die Straße überqueren, bilden sich Staus. Außerdem hat dieser Bereich einen speziellen dämpfenden roten Straßenbelag, der die Fahrgeräusche minimiert. Der Vorteil für uns war: wir konnten gemütlich vom Balkon aus auf die viele langsam vorbeiziehenden Autos schauen, den Menschen zusehen und natürlich die tolle Aussicht auf das Meer genießen.

Meine Eltern haben das Frühstück im Hotel eingenommen. Neben dem normalen Frühstücksangebot gab es jeden Morgen Pasteis de Nata – mehr braucht es nicht, oder?

Orbitur Campingplatz Guincho

Wo haben wir und der blaue Kasten gewohnt? Es gibt einen Campingplatz, der 6,5 km vom Hotel in Cascais entfernt liegt: der Orbitur Camping in Guincho. GPS: 38.72169, -9.46610

Der Campingplatz liegt direkt an der Wanderdüne von Guincho und 15 Minuten fußläufig zum Strand. Wenn Du aus dem Campingplatz nach links für 700 Meter läufst kommst Du zu einem Holzbohlenweg, der über die Wanderdüne zum Strand führt. Außerdem gibt es von dort einen schönen Rundweg über die Düne. Hier kannst Du ein wenig Wüstenfeeling erleben aber auch tolle Ausblicke auf die Wellen genießen. Direkt vor dem Camping findest du die Bushaltestelle für den Bus zum Bahnhof von Cascais. Von dort fährt der Zug nach Lissabon.

Außerdem befindet sich direkt beim Campingplatz über die Straße eine Leihstation für Elektroroller (E-Scooter, keine Mopeds) und E-Bikes. Dort ist auch ein Parkplatz z.B. für einen Mietwagen falls Du diesen nicht auf dem kostenpflichtigen Parkplatz des Campingplatzes abstellen möchtest.

Der Orbitur Camping Guincho ist durch die vielen windschiefen Pinien sehr schattig. Das ist im Sommer sicherlich super, im November war das nicht optimal. Wir hatten einen nicht parzellierten Platz gebucht somit konnten wir uns in bestimmten Bereichen einfach selber einen Platz suchen. Allerdings ist der Untergrund nur an wenigen Stellen befestigt und sonst sehr sandig. Somit kannst Du Dich auch super festfahren wenn Du nicht aufpasst. Für die erste Nacht standen wir dort, wo die meisten Wohnmobile stehen: etwas befestigt, nah an den Waschräumen und schattig. Allerdings unruhig durch die vielen, nahen Nachbarn. Am nächsten Tag haben wir uns auf die Suche nach einem besseren Platz gemacht und gefunden: Sonne zumindest am Mittag – das ist wichtig, damit wir über unsere Solarpanele Strom bekommen. Sonst hätten wir zusätzlich Strom auf dem Campingplatz bezahlen müssen. Unsere neue Solartasche* hat uns hier zusätzlich geholfen.

Unser neuer Stellplatz auf dem Camping Orbitur war auch ein wenig befestigt durch Kies, von dichten Bäumen umstanden und somit keine Nachbarn Tür an Tür. Anfang November war natürlich nicht so viel los auf dem Camping. Zumal sich alle an den am schnellsten und leichtesten zugänglichen Plätzen gestellt haben.

Die Waschräume waren in kurzer Laufentfernung. Es gibt viele Duschen, die immer heißes Wasser hatten. Zudem 4 Waschmaschinen und 2 Trockner. Auf dem Campingplatz gibt es einen zentralen Bereich für die Ver- und Entsorgung. Bei den Waschmaschinen gibt es eine 2. Entsorgung für die WC-Kasette. Vereinzelt sind auf dem Gelände Wasserhähne verteilt.

Der beste Campingplatz für Lissabon!! Stadtbesichtigung und Strandurlaub perfekt kombinieren!
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Außerdem gibt es einen Pool und einen Spielplatz. Dort befindet sich eine Snackbar, wo es morgens Brötchen gibt. Zu anderen Zeiten wird hier wohl auch Essen serviert. Daneben befindet sich ein Aufenthaltsraum. Diese Einrichtungen sind in der Nähe der Rezeption. Die Mitarbeiter sind freundlich und wir konnten uns hierher auch Pakete schicken lassen. Die Schranke ist tagsüber meist geöffnet. Für Fußgänger ist das Tor immer, auch nachts geöffnet. Der Wachdienst, der nachts vor Ort ist, fragt dann aber auch mal nach den Campingausweisen. Mit der Zeit kannte er uns und wusste, wer da immer so spät kommt.

Ausflüge von Cascais

Wir hatten ein E-Auto gemietet und haben damit die Gegend erkundet. Wir waren in Sintra und meine Eltern haben sich den Palacio da Pena angeschaut. Dieser Palast und die weiteren Schlösser von Sintra sind wirklich einmalig und einen Besuch wert. Dazu hatte ich schon einen eigenen Blogbeitrag verfasst, den ich jetzt aktualisiert habe. Ein Tipp vorab: Fahre nicht mit dem Auto nach Sintra sondern nutze dafür den Zug ab Cascais. Wenn du wissen willst warum, klicke hier:

Cabo da Roca & Azenhas do Mar

Wir waren am Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt von Europa mit viel Wind und toller Aussicht. Danach sind wir gleich noch weiter zu einem Aussichtspunkt oberhalb von Azenhas do Mar. Dort haben wir den Blick auf den hübschen Ort, der wunderbar am Hang gebaut wurde, genossen. Nahebei gibt es eine kleine Snackbar mit Cafè und leckeren Sandwiches.

Küstenstraße nach Belem

Wir sind die aussichtsreiche Küstenstraße Richtung Lissabon gefahren, haben immer mal wieder angehalten und es schön gefunden. Bis zum Torre Belem ging es. Dort haben wir mit bester Aussicht auf diesen Turm Cafè und Kuchen gehabt und sind die Küstenstraße wieder zurück nach Cascais.

Obidos

Einen längeren Ausflug wurde nach Obidos unternommen, dem schönsten Dorf von Portugal. Was natürlich eine Marketingaussage ist aber ja, Obidos ist schon schön aber auch sehr touristisch. Reise deswegen ruhig am Vormittag an, ab Mittag wird es voll. Eigentlich gibt es nur 2 Parallelstraßen mit süßen, gut gepflegten Häusern und netten Geschäften, die von der Stadtmauer eingerahmt werden. Am Ende des Ortes erhebt sich die Burg, die heute ein Hotel ist. Neben der Burg befindet sich eine ehemalige Kirche, in der ein toller Buchladen untergebracht ist. Du erhälst dort auch ein paar deutsche Bücher. Hinter der Burg gibt es ein Festgelände, auf dem der Weihnachtsmarkt stattfindet und einiges mehr.

Ein Highlight von Obidos ist die begehbare Stadtmauer, auf der du fast das gesamte Städtchen umrunden und viele tolle Ausblicke in die umliegende Landschaft genießen kannst. Aber du solltest dafür trittsicher und schwindelfrei sein.

Gegenüber des Altstadtkerns von Obidos gibt es einen großen unbefestigten Parkplatz, der ausreichend Platz für viele Besucher bietet. Gleich in der Nähe beim Aquädukt befindet sich auch ein guter Wohnmobilstellplatz.

Nazarè

Von Obidos aus haben wir noch einen Sprung nördlich nach Nazarè gemacht um vom Leuchtturm aus die Wellen zu sehen, die an unserem Besuchstag aber nur normal hoch waren. Somit hielt sich auch der Andrang in Grenzen, was angenehm war.

Am letzten Tag haben wir meine Eltern mit dem Wohnmobil und dem Mietwagen von Cascais zum Flughafen gefahren. In Laufnähe zum Flughafen konnten wir gegen kleines Geld für den Parkautomaten das Wohnmobil stehen lassen (GPS: 38.77231, -9.12249) und haben den Mietwagen am Flughafen abgegeben. Und Abschied genommen nach einer wundervollen gemeinsamen Zeit.

Die war mal ein ganz anderer Reisebericht von uns. Warst du schon einmal in Cascais und Umgebung? Konnten wir dich inspirieren den Ort in deine Reiseplanung aufzunehmen? Schreibe uns in den Kommentaren!

*Partner Link: mehr Infos findest Du hier Klick.

2 Gedanken zu „Mit dem Wohnmobil in Cascais: Meine Eltern kommen zu Besuch!“

  1. Hallo ihr zwei Lieben,
    wir wünschen euch frohe Ostern, viel Spaß mit deinen Eltern, Doreen und noch viele schöne Reiseerlebnisse. Es war toll, dass wir uns damals in Sri Lanka kennengelernt haben. Ihr habt mich auf den Rechten Weg gebracht.
    Viele liebe Grüße,
    Axel und Familie

    1. Hey Axel,
      noch kurz auf diesem Weg Dir und Deiner Familie auch Frohe Ostern. Meine Eltern waren ja im November hier in Portugal – das ist also schon ein wenig her aber ich habe es jetzt erst geschafft den Reisebericht hier onlone zu stellen ;). Wir haben uns total über Deine Worte gefreut!!!
      Ganz liebe Grüße, Doreen

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