Mit dem Wohnmobil durch Spanien [Katalonien, Saragossa, Toledo]

Komm mit uns und dem blauen Kasten auf eine Tour durch die Mitte Spaniens! Wir verlassen die Frankreich mittig über die Pyrenäen und suchen in Spanien ruhige Plätze, finden grandiose Städte und lassen uns weiter treiben Richtung Süden und Sonne. Du möchtest mit dem Wohnmobil durch Spanien reisen? Dann schau Dir diese sehenswerten Orte abseits der viel besuchten Küste an!

Hier geht es nun dort weiter, wo unsere letzter Reisebericht im Oktober letzten Jahres endet. Nachdem wir 4 Wochen im schönen Frankreich verbracht haben, sind wir Mitte September 2024 weiter nach Spanien gedüst.

Über die N125 in Frankreich und auf spanischer Seite der N-230 ging es über die Pyrenäen mit bestem Berg-Feeling (also eher Heidi-Feeling) aber weniger Serpentinen als erwartet.

In Spanien machen wir Mittagsrast mit Blick auf einen türkisen Stausee. Die Aussicht ist wunderschön, die Lautstärke allerdings immens. Also nach dem Essen schnell weiter.

Lass dich nicht blenden! So kann Vanlife auch aussehen! Aber wir können natürlich auch weiterfahren.

Je mehr wir an Höhenmetern verloren desto vertrauter wurde die Landschaft. Das satte Grün Frankreichs ändert sich in die gelbe Weite der Iberischen Halbinsel durchsetzt von Steineichen, Korkeichen, Eukalyptus und Olivenbäumen.

Unsere erste Nacht in Spanien verbrachten wir auf einem kleinen Platz unterhalb des Monasterio el Pueyo. Wären die Olivenbäume da nicht, hätten wir Ausblick auf die Pyrenäen. Dafür haben wir nun Aussicht auf einen schlafenden Kater, der sich scheinbar ganz wohl fühlt neben dem blauen Kasten. GPS: 42.035203, 0.060989

Nachdem wir auf dem vollen Stellplatz von Huesca unsere Mittagspause verbracht, sowie in der Stadt Wäsche gewaschen und eine Rundgang durch die Altstadt gemacht haben, kommen wir am Stausee El Sotonero an. GPS: 42,1072515, -0,7064583

Ausblick aus der Schiebetür am Seeufer mit grüner Wiese und wolkenverhangenem Himmel während wir mit dem Wohnmobil durch Spanien fahren.

Am späten Nachmittag haben sich die Mücken sehr über unsere Ankunft gefreut, jetzt am Vormittag sind sie erstmal nicht so zahlreich. Der Himmel ist bedeckt und sorgt somit für eine ruhige Stimmung. Wir sind aber noch am selben Tag gefahren, denn für den Nachmittag ist Regen vorhergesagt und dann kommen wir hier schwer weg.

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Vom Stausee ging es weiter nach Zuera um für den nächsten Tag einen guten Startpunkt für die Fahrt nach Saragossa zu haben. GPS: 41.860853, -0.785610

Mit dem Wohnmobil durch Spanien: Saragossa oder Zaragoza

Stell Dir vor, Du stehst auf der Brücke über den Ebro, blickst auf die berühmte Basilika und ein großer Schwarm Tauben dreht seine Runden. Diese Athmoasphäre, dazu die Farben und Details der Basilika, einfach wow – Saragossa in einem Bild!

Die Basilika del Pilar = Die Basilika des Pfeilers. Manche Dinge sollten nicht auf deutsch übersetzt werden. Aber aufgrund einer Marienerscheinung auf einem Pfeiler wurden eben dieses sehr prachtvolle und sehr große Gotteshaus erbaut. Von außen gefallen mir die bunten Fliesen der Kuppeln am meisten. Von innen ist die Basilika über und über Barock. Too much für meine Augen. Ich fühlte mich drinnen auch eher in einem Palast als in einer Kirche da der Innenraum ein großes Rechteck ist und nicht aus 1 bis 3 Schiffen besteht. Außerdem waren spanischen Reisegruppen vor Ort und das lustigste war das langgezogene Pssssssst! Spanische Reisegrupee und Psssst passen einfach nicht zusammen. Was mir allerdings gefallen hat, war der aus Holz geschnitzte gotische (!) Altar. Kurios: In der Basilika hängen Bomben an den Wänden, die zwar eingeschlagen aber nicht explodiert sind. Und noch mehr: Wir haben diesen Pfeiler gesucht. Der steht in der reich geschmückten Kapelle auf der Rückseite des Altars mit einer kleinen Marienfigur darauf. Allerdings ist er durch etwas Lampenschirmähnliches abgedeckt. Aber hintenrum gibt es eine Nische, in deren Wand ein kleines Loch mit einem Rahmen eingesetzt wurde und dort können Gläubige den Pfeiler berühren.

Über den weitläufigen Hauptplatz Saragossas sind wir dann zur Kathedrale geschlendert. Kathedralen in Spanien kosten meistens oder immer Eintritt aber unser Bedarf wurde in Frankreich ja schon sehr ausreichend gedeckt. Was aber besonders schön ist: die linke Außenwand im Mudejarstil. Sowas mögen wir sehr gern. Und wäre ich nicht einer asiatischen Reisegruppe gefolgt, die in die eher unscheinbare Seitstraße einbog, hätten wir sie wohl nicht entdeckt.

Tagebucheintrag vom 19.9.24

Saragossa & Ermita de San Blas. Ruhige Nacht, nur das Müllauto kommt so gegen halb Sieben. Gegen Viertel nach Neun fahren wir los. Es sind nur 26 km bis Saragossa. Wir fahren zum Friseur Padys, hier hole ich 2 Amazon Pakete ab. Weil hier am Straßenrand ein Parkplatz frei ist, bleiben wir gleich stehen. GPS: 42.035203, 0.060989 Bis ins Zentrum von Saragossa sind es 2 km immer geradeaus. über den Fluss Ebro führt eine Fußgängerbrücke mit bestem Blick auf die große Basilika. Sie ist Eigentlich eine Barockbasilika, aber von außen ganz nett, weil einfarbig und mit Mudejar-Elementen wie den bunten Dächern. Groß und hübsch. Innen sieht das schon anders aus: Massen von Menschen und ganz viel Barock. Eigentlich sieht es eher aus wie ein Schlosssaal als eine Kirche, finde ich. die heißt hier übrigens Basilika des Pfeilers ;). Basilica del Pilar. Weil auf so einem Pfeiler ist jemandem die Maria erschienen, deswegen musste die Basilika her. der Pfeiler steht da noch drin, oben mit einer Minimaria aus Holz und einem Lampenschirm. also man sieht davon nichts. Hinter dem Pfeiler ist eine Nische, da ist ein kleiner ovaler Bilderrahmen, etwas größer als eine Hand, und man kann die Säule anfassen. Da ist schon eine Kuhle in der Säule vom vielen Anfassen! aber ansonsten gefällt mir das Altarbild, also Retabel, das ist nämlich sehr groß, aus Stein und im gotischen Stil. Beeindruckend. Hier sind auch noch 2 Bomben ausgestellt, die im 2. Weltkrieg hier eingeschlagen, aber nicht explodiert sind, Glück gehabt. und der Maler Goya wird hier gefeiert, eine Kapelle und ein Bild sind hier von ihm und in Saragossa gibt es ein Museum. Die Stadt hat dann noch eine Kathedrale mit Eingang, aber von außen sind da Mudejarelemente, also maurische Elemente, weil das hier früher eine Moschee war. Saragossa war übrigens der nördlichste Punkt von Al-Andalus, also als die Mauren hier geherrscht haben. Ganz schön weit weg von Andalusien. Dann noch durch die Altstadt geschlendert, die nicht sehr alt ist. aber typisch spanisch. Ausgrabungen, Kirche, Markthalle, alte Mauer. Wieder zurück auf den Platz bei der Basilika. es ist 13 Uhr und wir sind fertig. also zurück über den Ebro und zurück zum Auto. dann in den Mittagsverkehr. Stadtverkehr 13km bis zu IKEA. Eigentlich machen wir eine IKEA-Reise ;). Aber wir müssen doch unsere IKEA-Spanien-Kenntnisse vertiefen, was Kaffee betrifft: kein Kakao wie in Frankreich, dafür entkoffeinierter Kaffee für Sven. Abgefüllt und dann noch 73 km auf Autobahn Richtung Süden, dann angehalten und stehen nun an einer Ermita mit toller Aussicht. Die Autobahn ist zu hören, aber nachts ist es ruhig und wenige Minuten nachdem wir stehen, donnert es und bald fängt es an zu regnen. On point. Zum Abendessen gibt es Lauchgemüse mit Tofu und Bratkartoffeln. Der Regen hat vorerst aufgehört, aber morgen geht es weiter.

Nach Saragossa genießen wir den Ausblick an der Eremita San Blas (GPS: 41.448653, -1.532755), die wir nach dem Besuch des schönen Stadt angefahren haben. Eine superschöne Landschaft umgibt uns, das schlechte Wetter bleibt aber auch, dazu gibt es Geräusche der vorbeifahrenden Autos der nahen Landstraße. Also geht es weiter nach Süden.

Je weiter wir nach Süden reisen desto heimischer fühlen wir uns. Die Landschaft wird karger und brauner. Aber auch die Berge werden imposanter. Die Flora wandelt sich von von den französischen saftig grünen Wiesen in Olivenbäume und Steineichen. Wir fühlen uns sehr an Portugal, bremsen uns aber dennoch nicht einfach dorthin druchzurauschen! Denn ein paar Dinge stehen noch auf unserer spanischen ToDo Liste.

Wir landen am Kloster nahe dem Ort Cubas de la Sagra. Der Parkplatz ist groß, die Besucherautos parken am rand nah am Kloster. Der Platz ist soweit befestigt, dass wir auch bei Nässe wieder wegkommen. Uns stellt sich allerdings die Frage: Schlagen die Glocken auch Nachts? Tagsüber alle viertel Stunde, um halb besonders lange. Ich kratze mal mein Spanisch zusammen und frage einen der jungen Mönche, die vor dem Kloster ein Schwätzchen halten: ab Mitternacht bis sieben sind die Glocken aus. Hey, das passt! So verbringen wir hier 2 ruhige Nächte bevor wir uns Toledo anschauen. GPS: 40.181869, -3.829643

Oh, wie schön ist Toledo!

Wie sind wir hier gelandet? Der Finger auf der digitalen Landkarte wanderte von Zaragoza südwärts Richtung Extremadura. Das kennen wir… kennen wir auch… oh Toledo! Kennen wir nicht! Und Toledo liest sich auch äußerst interessant, denn hier sollen im Mittelalter Christen, Juden und Muslime friedlich zusammengelebt haben und dementsprechend sind in der Altstadt Kirchen, Moscheen und Synagogen vereint. Oder zumindest das, was davon übrig geblieben ist.

ℹ️Berühmt ist Toledo auch für sein El Greco-Museum. „Der Grieche“ kam über Venedig aus Kreta hierher. Das finde ich für die damalige Zeit schon beeindruckend. El Greco, bzw. seine Kunst, habe ich vor langer Zeit zum ersten Mal in Venedig gesehen. Der Vorkoster kennt seine Bilder aus der Galerie der Alten Meister in Dresden, die er als Kind (!) oft besucht hat – ja, so schaue ich auch jedes Mal, wenn er davon erzählt. Wer geht als Kind schon gerne in Gemäldegalerien? Nun, wo waren wir? Im El Greco Museum in Toledo, das samstags nachmittags und sonntags bei freiem Eintritt geöffnet ist, erfahren wir nun eine Menge über den Mann und seine Werke.

Den blauen Kasten haben wir auf einem der großen Parkplätze unterhalb des Berges geparkt, auf dem die verwinkelte Altstadt liegt.

Von dort sind es 10 Minuten Fußweg bis zur Rolltreppe, die uns direkt in die Altstadt bringt. Wie praktisch! Wir laufen einmal quer durch die Stadt, denn wir wollen mit dem El Greco Museum beginnen. Hier ist der Parkplatz: https://maps.app.goo.gl/GkzjwR25QqkVEhYj7

Ein Mann mit Geld und einem Faible für den Maler El Greco hat sein Haus für das Museum zur Verfügung gestellt. Sowohl das Haus als auch die Werke sind sehenswert. Um die Ecke gibt es eine Synagoge und das ehemalige Judenviertel zu besichtigen. Auch ein Kloster ist nicht weit. Wir schlendern durch die Altstadt zur Kathedrale und noch zu einer ehemaligen Moschee.

In der engen Altstadt scheint es keine Mülltonnen zu geben und so werden die Müllsäcke direkt an der Tür in die Hände der Müllfachleute übergeben. Was für ein Service!

Wer es noch nicht gemacht hat: unbedingt in Spanien eine Churreria besuchen und das Fettgebäck probieren! Mein Rezept gibt’s im Blog:

Tagebucheintrag 22.9.24

Über Toledo zum Stausee Valdecanas. Heute bimmelt die Kirchenglocke früher, ich höre sie trotzdem erst Viertel vor Sieben. gegen Neun fahren wir ab und sind gegen 10 Uhr auf dem Parkplatz in Toledo. Die Stadt liegt auf einem Hügel und dort hinauf gehen Rolltreppen. Sehr gut. Die laufen aber im Gebäude also erstmal finden. Aber klappt alles. Ich finde ja diese Tunnel hätten sie schöner gestalten können aber nun ja. Wir gehen erstmal durch die Altstadt zum Museum von El Greco. Der kam aus Kreta, hat 10 Jahre in Italien bzw. Venedig gelebt (ach, daher kenne ich ihn) und hat den Rest seines Lebens in Toledo verbracht. Da das Museum Sonntags freien Eintritt hat, sind wir da rein. Das haus ist schön (das hat aber einer zur Verfügung gestellt, hier hat der Maler nicht gelebt) und seine Bilder kann man hier auch anschauen. Um die Altstadt unten fließt übrigens der Tajo, der später nach Portugal geht. Das Besondere an der Stadt ist auch, dass es hier eine Moschee, 2 Synagogen und die Kathedrale gibt. Also von allem etwas. Bis auf die Kathedrale sind das heute alles Museen. In eine Synagoge dürfen wir heute auch kostenfrei rein. Dann gibt es noch ein Kloster und vieles mehr. ach und ein Riesengebäude, was Alcazar heißt und ein sehr großes Militärmuseum beinhaltet. Wäre heute auch kostenfrei aber ja, nein, danke. Dauert eine Weile eh wir mit allem durch sind. Toledo ist auf jeden Fall sehenswert. ach ja, in Spanien kosten ja die Kathdralen wieder Eintritt. Die sollen hier 12,50 kosten! und da stehen die Leute an! Man darf aber von der Seite in einen kleinen Bereich, der zum Beten vorbehalten ist, was aber nicht viele nutzen. Von hier können wir schon gut gucken. Als wir fertig haben, geht es zu Fuß den Berg wieder runter. Noch was essen und dann 140 km gen Westen. Wir sind nun in der Extremadura und endlich an einem See. Schaut aus wie das Alentejo in Portugal, ist ja auch nebenan. Erstmal bleiben wir.

Mehr über den schönen Stausee und die Extremadura erfährst Du im nächsten Reisebereicht. Der dauert nicht mehr lange, versprochen. Komm also weiterhin mit auf unserer Tour Mit dem Wohnmobil durch Spanien.

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