Wasser für den blauen Kasten. Wir stehen an einem unserem Lieblingsplätze an einem See im portugiesischem Alentejo. Wir haben vor hier 2 wunderschöne Wochen zu verbringen. So machen wir den blauen Kasten voll mit allem, was wir die nächste Zeit brauchen:
- Lebensmittel – bei uns wird ja viel gekocht und gebacken
- Gas – unser Kühlschrank läuft auf Gas also reicht unsere Tankflasche gute 3 Wochen
- Wasser! Das muss reichen für die ganze Zeit.
Unser HymerCar ist mit einem 100 Liter Wassertank ausgestattet. Damit reichen wir etwa 4 Tage. Viel zu wenig um an einem schönen Platz 2 Wochen zu verweilen. Du brauchst weniger Wasser als wir? Kann sein.
Warum brauchen wir etwas mehr Wasser als andere?
Ein großer Unterschied ist sicherlich, dass wir Unmengen von Obst und Gemüse verarbeiten. Das muss gründlich gewaschen werden.
Der zweite Grund für den etwas erhöhten Wasserverbrauch ist, im blauen Kasten wird den ganzen Tag gekocht und gebacken. Für wen? Für den Blog, für unsere Koch- und Backbücher und für den Genuss. Gut essen ist für uns Luxus und Lebensqualität.
Wie bekommen wir Wasser?
Orte, wo wir Wasser zapfen können:
Quelle: Wenn wir so durch Portugal, Spanien und Marokko streifen haben wir das Glück immer wieder Wasser bester Qualität frisch fließend aus der Natur zu ernten. Was gibt es Schöneres? Der Fahrer versucht auf schnellsten Wege zum Stehen zu kommen und irritiert damit sicher manchmal den nachfolgenden Verkehr. Die Beifahrerin springt sportlich schwungvoll aus dem Kastenwagen, hält die Hand in das quellende Wasser und wenn es richtig schön kalt ist, hat es die erste Probe bestanden.
Nun nimmt sie eine Handvoll des kühlen Nass und kostet – leeecker! Zweiter Test bestanden. Also Wasser bunkern. Zum direkten Verzehr brauchen wir 5 Liter pro Tag. Wo machen wir das Quellwasser rein? Im Tank ist noch Leitungswasser, das können wir jetzt keinesfalls mischen. So kommen unsere in Südeuropa und Marokko alltäglichen 5 – Liter – Wasserflaschen zum Einsatz. Die hängen beim blauen Kasten hinten am Fahrradträger in einem großen Netz.
Dafür sind wir bekannt, werden oft fotografiert und noch öfter befragt „Wozu braucht ihr die vielen Plastikkanister?“ Also halten wir jetzt 14 bis 20 von den großen Flaschen unter das quellende Nass. Stopp! Vorher wird noch mit unserem Wassertester* die Qualität weiter eingeschätzt. Das Messgerät misst nur, wieviel lösliche Teilchen sich im Wasser befinden. Für uns ist es einfach nochmal eine weitere Kontrolle. Je weniger Teilchen desto besser.
Vorzugweise machen wir diese Aktion in der Nähe von unserem Ziel. Denn voll beladen mit den Wasserflaschen, ist der blaue Kasten nochmal ein Stück schwerer.
Wasserhahn: Leichter als frisches Quellwasser ist natürlich Leitungswasser aus dem Wasserhahn zu bekommen. Auf Stellplätzen oder am Straßenrand nutzen wir jede Gelegenheit um unseren Wassertank aufzufüllen. Manchmal machen wir dann auch noch ein paar 5 – Liter – Kanister voll. Wasser kann man nie genug haben und haben ist besser als brauchen.
See & Fluss: Im Sommer stehen wir viel an Seen und Flüssen. Schon um uns erfrischen zu können. Wenn es heiß ist, ersetzen wir unseren Abendspaziergang auch gern durch eine größere Schwimmrunde. Also im Sommer ist fast immer Wasser vor der Schiebetür, nicht nur Dienstags. (#schiebetürdienstag).
Wasser aus offenen Gewässern sind jetzt nicht so super um Kaffee, Tee oder Nudeln zu kochen. Aber zur Körperpflege und zum Händewaschen brauchen wir kein Trinkwasser höchster Reinheit. Also schnappen wir uns 2, 3, 4 Kanister und laufen runter zum See. Dieses Wasser nutzen wir zum Händewaschen. Am Abend erwärmen wir es in einem Topf für die Körperwäsche. Das spart eine Menge Wasser und geht einfach.
3 Wasser-Qualitäten für unterschiedliche Einsatzzwecke
Nicht für jeden Zweck benötigen wir Quellwasser aber unsere Gesundheit darf natürlich auch nicht leiden.
Welches Wasser nutzen wir wofür:
- Quellwasser – zum Trinken. Überall im blauen Kasten stehen Trinkflaschen* rum. Gern auch zum Tee oder Kaffee kochen
- Leitungswasser – zum Kochen und Abwaschen, Obst und Gemüse waschen
- See- bzw. Flusswasser – zum Hände waschen, zur Körperpflege, um Obst und Gemüse vorzuwaschen bei starker Verschmutzung
Klicke HIER für Danke sagen: 5€ mit Paypal in unsere blaue Dieselkasse stecken.
Wie kommt das Wasser in den Tank und die 5-Liter Flaschen?
Wenn wir unser Wasser nicht direkt aus einem Wasserhahn mit genügend Druck direkt in den Tank oder die Kanister füllen können, kann es ganz schön Arbeit machen eine so große Menge Wasser zu bunkern. So haben wir unser Equipment mit der Zeit für uns optimiert.
1. Wasserschlauch und Anschlüsse
Du weißt wie das ist: Mal steht dein Wohnmobil direkt neben den Wasserhahn, mal ist der Wasserauslass 20 Meter entfernt. Dafür haben wir verschieden lange Schläuche zugeschnitten und mit Schnellverlüssen versehen. Dazu noch ein paar Kupplungen* um diese Schläuche spontan zur richtigen Länge kombinieren zu können. Ein Absperrventil* ist praktisch um am Endes eines langen Schlauches den Wasserfluss stoppen zu können.
Jede Schlauchkombination endet fahrzeugseitig immer in einem kurzen Stück Schlauch mit offenem Ende, welches wir in die Tanköffnung stecken.
2. Wasser-Pumpe
Folgende Situation gab es immer wieder: der Wassertank und alle 5-Liter Kanister mussten voll werden. Eine superleckere Quelle 20 Meter vom geparkten Wohnmobil entfernt. Das hat immer bedeutet: 5-Liter-Flaschen schwebend unter dem breiten Auslass der Quelle halten bis voll. Die Hälfte geht immer daneben. Zum Kastenwagen tragen. Langsam einfüllen und wieder 20 Kanister bis der Tank voll ist und noch 20 – 30 Kanister um an einem schönen Platz in der Natur autark zu stehen. Fazit: Dauert ewig. Kostet ganz schön Kraft mit der Zeit.
Unsere Lösung: Schlauch an Quelle – andere Seite des Schlauches in Eurobox – Schlauch zur Pumpe – Schlauch von Pumpe zum Wohnmobil in Wassertanköffnung oder in 5-Liter-Wasserflasche
Die Quellen haben Auslässe mit unterschiedlichen Durchmessern, mal rund – mal oval, größer oder kleiner. Unsere Lösung: ein selbst gebastelter Trichter. Dafür den oberen Teil einer Colaflasche abschneiden. In den Ausguss einen Schlauchverbinder* kleben, sodass daran per Klickverschluss ein Schlauch angeschlossen werden kann. An der großen Öffnung einen Henkel aus Bindfaden oder ein dünnes Kabel befestigen. Der so entstandene Trichter wird auf die Quellöffnung geschoben und der Henkel mit Gewebeband oder Spannband fixiert.
Es geht auch ohne so einen Trichter. Dann muss die Kiste direkt unter dem Quellauslauf justiert werden. Da die Quellbecken aber meist zu tief sind, ist die Positionierung mittels Steinen o.ä. recht schwierig.
Neben dem Quellbecken steht eine leere Eurobox und da endet der erste Schlauch. Aus der Eurobox wird das Wasser mittels einer, auf unserem Akkuschrauber* gesteckten, Wasserpumpe* zum Wohnmobil gepumpt.
Den Schalter der Akkuschrauber* stelle ich mit einem lösbaren Kabelbinder oder Klettband fest. Falls die Quelle zu langsam ist und die Eurobox immer wieder trocken gepumpt wird, kann ich auf diesem Wege auch die Drehzahl der Akkuschrauber* und somit auch die Pumpgeschwindigkeit regulieren.
Das ist alles mit etwas Übung schnell aufgebaut und ich brauche nur noch den Vorgang beaufsichtigen bzw. am Wohnmobil den Schlauch von Wasserflasche zu Wasserflasche stecken. Geschwindigkeit: etwa 100 Liter in 12 Minuten. (abhängig vom Akkubohrer und Wasserpumpe). Gut auch: Akkubohrer brauchen keinen Stromanschluss vom Wohnmobil da sie auf Akku laufen. Ortsunabhängiger Einsatz!
Um das Wasser von den Wasserflaschen in den Tank zu füllen nutzen wir ein passendes Winkel Rohrstück. Gibt es einfach im Baumarkt.
Schau mal, welche coolen Camping-Gadgets unser Vanlife im blauen Kasten total easy machen. Hier geht’s zu unserem AmazonShop.
Wasser – Qualitäten und Qualitätsmängel
Mangel 1:Wasser hat eine starken Chlorgeschmack oder die Qualität ist unklar.
Am besten wäre es natürlich immer feinstes Quellwasser in unendlicher Menge im Wohnmobil zu haben. Leider ist das nur ein Traum und die Realität sieht anders aus.
Unsere Lösung: ein Hand – Wasserfilter*
Der Wasserfilter* besitzt 3 Filterpatronen. Einen Vorfilter, einen Aktivkohlefilter und einen Keramikfilter.
- Der Vorfilter holt auf mechanischem Weg Sand und Dreck aus dem Wasser und sorgt dafür, dass die anderen beiden nachfolgenden Filter länger halten. Der Aktivkohlefilter löst zum Beispiel unser Chlorgeschmacksproblem.
- Der Keramikfilter filtert die restlichen Keime und sogar Bakterien bis zu einer Größe von 0,01 Mükrometer aus dem Wasser.
Wir nutzen diesen Handfilter* wenn
- wir unsicher sind mit der Wasserqualität
- das Wasser einen unangenehmen Geschmack hat (z.B. nach Chlor)
- wir Wasser aus einem Brunnen nutzen, dessen Tiefe wir nicht kennen
Für 5 Liter brauchen wir 10 bis 15 Minuten. Gern kann man sich dabei abwechselnd die Armmuskeln stärken. Zur weiteren Motivation gibtˋs ein Hörbuch, Musik oder Podcast auf die Ohren.
Mangel 2: Das Wasser aus dem See hat zu viele Algen
Im Herbst in Portugal haben wir oft das Problem, dass die Seen voll mit undefinierbaren Algen sind oder das Wasser ist einfach nicht so klar wie wir das gerne hätten.
Unsere Lösung: ein selbstgebauter Aktivkohlefilter
Wir haben dazu den Boden einer PET Flasche abgeschnitten. Die kleine Öffnung der Flasche mit einem Fließ versehen. Durch die große Öffnung haben wir Aktivkohle* eingefüllt. Die Flasche steckt mit der schmalen Öffnung auf einem 5-Liter-Kanister. Jetzt kippen wir immer wenn wir daran vorbeikommen See- oder. Flusswasser in den selbstgebastelten Filter. So füllt sich nach und nach 5-Liter-Flasche mit deutlich klarerem Wasser. Ideal zur Körperpflege oder zum Hände waschen.
Jetzt interessiert uns Deine Meinung! Wie machst Du das mit dem Wasser im Wohnmobil? Ist eine unserer Methoden etwas für Dich? Schreib uns in den Kommentaren!
*Partner Link: mehr Infos findest Du hier Klick.
Die Lösung mit einem selbstgebauten Aktivkohlefilter zu hantieren ist sicherlich gut durchdacht und hat mich sehr beeindruck. Ist diese Vorgehensweise nicht recht zeitaufwendig?
Wenn Du die gesamte Filterzeit neben dem Filter stehen würdest, wäre es sicherlich aufwendig. Aber wir bauen den Filter auf, stellen einen Kanister zu filterndes Wasser daneben und gießen quasi im Vorbeigehen immer mal etwas nach. So passiert das Filtern nebenebei.