Du möchtest mit dem Wohnmobil nach Portugal? Und dort freistehen? Also ein paar Tage in der Natur außerhalb von offiziellen Camping- und Stellplätzen übernachten? Für Dich hab ich diesen Blogbeitrag geschrieben.

WERBUNG für unser blaues Backbuch: Wenn Du unsere Arbeit unterstützen möchtest, kauf Dir doch unser tolle eBook!

Das Rechtliche zum Freistehen in Portugal
Grundsätzlich ist das Übernachten im Wohnmobil außerhalb von Stell- und Campingplätzen in Portugal verboten. Du kannst aber unter Einhaltung folgender Regeln offiziell freistehen:
- Du darfst für 48 Stunden auf einem Parkplatz parken. Erkennbar am P-Schild.
- Danach muss das Concelho (Landkreis) gewechselt werden
- kein Campingverhalten
- keine Stühle*
- keine Trittstufe
- keine Auffahrkeile*
- kein Fenster auf
- …. einfach nur Parken
- Wenn du dich nicht daran hältst können 60€ Strafe fällig werden.
Es kann von Vorteil sein, wenn Du nachweisen kannst zu welchem Zeitpunkt Du auf dem Parkplatz und dem Parkplatz davor angekommen ist. Z.B. durch Dashcam-Aufnahmen* oder Smartphone-Foto.
Die 48 Stunden Regel gilt nicht in Naturparks, im Geres-Nationalpark und in den REDE 2000 Schutzgebieten. Dort darfst Du nicht feistehen.
Wenn Du die obigen Regeln einhältst wirst du keine Probleme mit der portugiesischen Polizei haben.

Es gibt übrigens 3 „Arten“ der Polizei
- Policia Municipal
- Policia Maritima
- GNR (diese wirst du am meisten sehen)
Klicke HIER für Danke sagen: 5€ mit Paypal in unsere blaue Dieselkasse stecken.
Außerhalb der Regeln
Natürlich haben wir, wie viele Reisende, mal das Bedürfnis außerhalb von Parkplätzen zu stehen. Wenn die Polizei das nicht gut findet können 120€ fällig werden. Es kann aber auch sein, dass sie nur vorbeifahren und dich wenig beachten oder freundlich wegschicken. Insgesamt steigt der Druck der Polizei in Portugal und besonders an der Algarve aber von Jahr zu Jahr an. Freistehplätze, die du in Apps, wie iOverlander oder Park4Night findest, werden häufiger geräumt und abkassiert. Suche Dir also lieber selber einen einsamen Platz zum Schlafen und Sein.
Wenn du nur kurz, also 1 bis 2 Nächte, auf einem Freistehplatz stehst ist das Risiko natürlich niederiger als wenn du über Wochen, wie beim Überwintern üblich, an derselben Stelle bist.

Das Risiko in Konflikt mit der Polizei zu geraten ist in der Algarve oder in Naturschutzgebieten höher als im Rest Portugals. Grundsätzlich sieht die portugiesische Polizei einen 500 m breiten Streifen von der Küste als Naturschutzgebiet an und bestraft dann teilweise sogar Wohnmobile, die auf Parkplätzen stehen, mit 120€ Strafe.

Überwintern an der Algarve
Jeden Winter kommen 120.000 bis 150.000 Wohnmobile aus ganz Europa an die 150 km schmale Küste der Algarve um hier die milde Winterzeit November bis April zu verbringen. Das heißt es wird eng und die Anwohner und Polizisten bekommen eine Überdosis Wohnmobil-Stress. Es gibt Plätze, da befinden sich 100 Wohnmobile auf einer Wiese, wie der berühmte Praia dos Tomates, der Tomatenstrand. So kommt es verständlicherweise auch zu richtigen „Räumungs – Wellen“ wenn die Polizei große Teile der Algarve nach und nach kostenpflichtig räumt. Zwischen Überwinterern ist dann in dieser Zeit die Aktionen der Polizei das “Thema Nummer 1”. Das Problem ist aber auch, dass die offiziellen Stellplätze der Algarve teilweise über Wochen ausgebucht sind. Auf den weniger schönen Stellplätzen oder aber auch auf Campingplätzen gibt es immer einen Platz, auch ohne Vorreservierung.


Freistehen in Portugal, nördlich der Algarve
Außerhalb der Algarve gibt es immer mehr offizielle, meist kostenlose, Wohnmobil-Stellplätze. Für Freisteher ist der Druck der Polizei geringer als an der Algarve und das Land vor allem im Osten noch ursprünglich und wild. Dieser Teil Portugals ist vor allem von Mai bis Oktober schön warm und regenarm. Für den blauen Kasten im Winter aber definitiv zu kalt und zu nass.

Das Land Portugal ist für uns einer der schönsten Flecken Europas und bietet viel wilde Natur und liebe, zurückhaltende Menschen. Wie auch in anderen Ländern ist es wichtig die Spielregeln zu kennen um eine entspannte Zeit zu haben und Vanlife noch in seinen Ursprüngen genießen zu können.
Hab eine gute Zeit in Portugal!
Hast du besondere Erfahrungen beim Freistehen in Portugal gemacht? Das interessiert uns sehr, schreib bitte deine Erlebnisse in die Kommentare.
Du möchtest keinen Reisebericht mehr verpassen? Abonniere jetzt unseren Newsletter!
Deine Nachricht wurde gesendet
Camping in Portugal – Freiheit zwischen Atlantik und WeiteCamping in Portugal ist mehr als nur eine Art zu reisen. Es ist ein Lebensgefühl, eine Art, das Land und seine Menschen auf ganz unmittelbare Weise zu erleben. Portugal hat eine lange Campingtradition, und wer hier mit dem Wohnmobil oder Van unterwegs ist, merkt schnell, dass dieses Land wie geschaffen ist für das Leben auf Rädern. Die Straßen führen durch weite Landschaften, die Orte liegen einladend in der Sonne, und an fast jeder Ecke findet man Plätze, an denen man für ein paar Tage bleiben möchte.Das Land bietet eine beeindruckende Vielfalt: Im Norden grüne Täler und Weinberge, in der Mitte die weiten Ebenen des Alentejo, im Süden die wilden Felsküsten der Algarve. Überall findest du Campingplätze – mal einfach und familiär, mal modern und komfortabel. Viele liegen direkt am Meer oder mitten in der Natur, umgeben von Pinien, Eukalyptusbäumen und dem Duft von wildem Rosmarin. Die Atmosphäre ist oft ruhig, entspannt und persönlich. Es sind Orte, an denen man leicht ins Gespräch kommt, sei es mit anderen Reisenden oder mit den Besitzern, die ihre Plätze mit viel Herz führen.Das Netz an Campingplätzen ist gut ausgebaut, und es gibt Angebote für jeden Geschmack und jedes Budget. Manche Plätze bieten alles, was man sich wünschen kann: Strom, Wasser, WLAN, Waschmaschinen, kleine Restaurants oder Pools. Andere sind schlichter, aber genau das macht ihren Reiz aus. Wer abends draußen sitzt, den Sonnenuntergang beobachtet und den Grill anwirft, braucht keinen Luxus. Das einfache Leben in der Natur, die Stille, das Gefühl von Raum und Freiheit – das ist der wahre Komfort des Campens in Portugal.Das Klima ist ideal. Entlang der Küste ist es fast das ganze Jahr über mild. Der Atlantik sorgt dafür, dass die Temperaturen selbst im Sommer erträglich bleiben. Im Winter ist es im Süden angenehm, während es im Norden kühler und feuchter werden kann. Viele Camper nutzen Portugal daher als Winterziel. Besonders die Algarve zieht jedes Jahr zahlreiche Langzeitreisende an, die den nordeuropäischen Winter hinter sich lassen wollen. Zwischen Oktober und April herrscht hier eine entspannte Atmosphäre, die Sonne scheint häufig, und auf vielen Plätzen entstehen kleine Gemeinschaften von Menschen, die für eine Zeit sesshaft werden.Auch das Landesinnere hat seinen Reiz. Der Alentejo, mit seinen endlosen Feldern, Korkeichen und weißen Dörfern, ist eine der stillsten Regionen Europas. Hier kannst du tagelang durch weite Landschaften fahren, ohne auf große Städte zu stoßen. Viele Campingplätze liegen an kleinen Seen oder Flüssen, oft mit Schatten spendenden Bäumen. Die Nächte sind klar, und der Sternenhimmel ist beeindruckend. Wer die Ruhe sucht, findet sie hier.Im Norden hingegen ist Portugal grüner und ursprünglicher. Zwischen Douro und Minho liegen Berge, Wälder und Weinbaugebiete. Die Campingplätze dort sind oft kleiner, familiärer und von einer herzlichen Atmosphäre geprägt. Das Klima ist feuchter, die Natur üppiger. Wer gerne wandert, ist hier genau richtig. Besonders im Nationalpark Peneda-Gerês gibt es wunderschöne Wege, Flüsse und Wasserfälle – und kleine Campingplätze, die mitten in der Natur liegen.An der Küste lockt der Atlantik mit seiner Kraft und Schönheit. Für Surfer ist Portugal ohnehin ein Traumziel. Von Nazaré über Peniche bis nach Sagres gibt es unzählige Strände, an denen du Wellenreiten, Schwimmen oder einfach spazieren gehen kannst. Viele Campingplätze liegen nur wenige Gehminuten vom Meer entfernt. Morgens das Rauschen der Wellen hören, abends mit Sand an den Füßen ins Bett fallen – das ist Camping an der Atlantikküste.Was den Reiz des Campens in Portugal zusätzlich ausmacht, ist die Gastfreundschaft der Menschen. Die Portugiesen sind freundlich, hilfsbereit und zugleich zurückhaltend. Man wird selten aufdringlich, aber wenn du Hilfe brauchst, ist immer jemand zur Stelle. Auch mit wenigen Worten Portugiesisch kommst du überall durch. Ein freundliches Lächeln, ein „Bom dia“ oder „Obrigado“ öffnen fast jede Tür.Das Reisen selbst ist angenehm. Die Straßen sind in gutem Zustand, und auch mit größeren Fahrzeugen kommst du fast überall durch. Autobahnen sind mautpflichtig, aber gut ausgebaut. Die kleineren Landstraßen führen oft durch wunderschöne Landschaften und kleine Dörfer, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Tanken, Einkaufen oder Gasflaschen tauschen – all das ist problemlos möglich. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln ist einfach. In fast jedem Ort gibt es kleine Läden oder Märkte mit frischem Gemüse.
Das Essen in Portugal ist ohnehin ein Kapitel für sich. Selbst auf kleinen Campingplätzen wird oft gekocht, gegrillt und geteilt. Einfache Mahlzeiten mit frischen Zutaten – Brot, Tomaten, Oliven – schmecken draußen doppelt so gut. In den Dörfern findest du kleine Restaurants, in denen du bodenständige portugiesische Küche genießen kannst: Fisch, Eintöpfe, Suppen und süßes Gebäck. Die Preise sind meist moderat, und das Essen kommt frisch und ehrlich auf den Tisch.Ein weiterer Vorteil: Portugal ist vergleichsweise günstig. Die Campingplätze sind oft preiswerter als in anderen westeuropäischen Ländern, die Lebenshaltungskosten niedriger. Das macht längere Reisen oder Überwinterungen gut machbar. Viele Reisende bleiben länger, als sie ursprünglich geplant hatten, einfach weil sie sich wohlfühlen.Camping in Portugal bedeutet Ruhe, Natur, Sonne und Meer. Es ist die Mischung aus Leichtigkeit und Verlässlichkeit, die den Reiz ausmacht. Du kannst spontan reisen, entscheiden, wann du weiterfährst, und immer wieder Orte entdecken, an denen du bleiben möchtest. Das Land hat eine besondere Energie – es entschleunigt. Hier zählt nicht der Plan, sondern der Moment.Wenn du einmal durch Portugal gereist bist, wirst du verstehen, warum so viele Camper zurückkehren. Es sind nicht nur die Landschaften oder das Klima, sondern dieses Gefühl, dass alles einfacher wird, sobald du die Grenze überquert hast. Die Luft riecht nach Salz, das Licht ist warm, und die Tage dehnen sich aus. Camping in Portugal ist kein Urlaub, es ist ein Lebensrhythmus – ruhig, offen, echt. Und wenn du abends im Schein der letzten Sonne vor deinem Wohnmobil sitzt und das Meer leise rauscht, weißt du: Hier ist genau der richtige Platz, um zu bleiben.