Roadtrip Marokko Teil 2: Über die Autobahn nach Süden

Nachdem wir uns in Asilah um die Grundausstattung in Marokko (Gas, Internet, Tee, Minze Fladenbrot) gekümmert haben setzen wir unser Fahrt in den Süden fort. Wir wählen die stressfreiere Variante und fahren über die Autobahn, wir wollen schnell in die Wärme!

Roadtrip Marokko kasteninblau

Tag 2 in Marokko heißt Fahren, Fahren, Fahren! Knapp 750 km liegen vor uns, die wir mit einer gemütlichen Reisegeschwindigkeit von 88 kmh absolvieren.

Maut Marokko
Mautkarte in Marokko

Viele Informationen zum Mautsystem auf Marokkos Autobahnen haben wir in diesem Bericht (Link) zusammengefasst.


Zum Sonnenaufgang verlassen wir den Campingplatz Asaada in Asilah und fahren auf die Autobahn. „Ab in den Süden“ heißt das Motto des Tages. Das Fahren auf der Autobahn ist natürlich lange nicht so interessant wie auf der N1 aber auch hier gibt es Besonderheiten für uns Westeuropäer:

  • Busse halten halb auf dem Standstreifen, halb auf der rechten Spur um Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen
  • Fußgänger queren die Autobahn
  • Anhalter stehen am Straßenrand
  • einige neue Fußgängerbrücken wurden gebaut, die für unser europäisches Auge aus dem Nichts kommen und im Nichts enden aber doch 2 Feldwege miteinander verbinden
  • manchmal werden diese Fußgängerbrücken auch genutzt aber direkt über die Autobahn zu laufen geht schneller…
  • Sammeltaxen halten natürlich auch auf dem Standstreifen
  • es gibt jetzt viele fest installierte Blitzer!
  • Die große Brücke bei Rabat ist nun fertig, sodass die Autobahn nicht mehr stadtnah verläuft und viel weniger Verkehr hat.
  • Derzeit gibt es sehr viele Baustellen sodass die Autobahn immer wieder auf eine Spur reduziert wird, wir standen aber nie im Stau.
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Die neue Brücke bei Rabat

In einem Bereich auf 500 m stehen im Abstand von 10 m junge Männer, alle haben einen großen Sack neben sich auf dem Boden und wedeln mit Tüten. Schätzungsweise verkaufen sie Eicheln, die sie im Wald dahinter gesammelt haben. Eine Eichel habe ich schon mal auf dem Markt von Oujda probiert, der Geschmack erinnert sehr an Esskastanien.

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An einem Tag sehen wir die gesamte Landschaftpalette Marokkos (bis auf Sandwüste). Im Norden sanft grüne Hügel mit Kühen und Eseln. Verstreut liegen kleine Dörfer oder nur einzelne Gehöfte. Um die Großstädte Rabat und Casablanca gibt es Einkaufszentren aber auch Siedlungen, in denen Menschen wohnen, die ihr Glück in der Stadt suchten und bisher nicht gefunden haben.

 

Auf Brücken öffnen sich die Berge und wir haben freie Sicht auf die Mündenungsdeltas der Flüsse ins Meer. Auf den Auen grasen Kühe, begleitet von Kuhreihern, wir sehen Schaf- und Ziegenherden, erkennen die ersten Dromedare schon im Norden und entdecken sogar blühende Pflanzen in gelb, weiß und lila!

Vor Marrakech haben wir dann für lange Zeit die schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas vor Augen (Titelfoto), am Anfang sehr diesig später aber mit klarer Sicht! Die Straße führt weg vom Meer durch schroffere Felsen, es gibt Stauseen und bald entdecken wir auch die ersten Arganbäume.

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Neue Schilder gibt es! In Arabisch und Berber. Und wohin gehtˋs jetzt?!

17:30 parken wir auf dem letzten Rastplatz an der Autobahn (Lat 30.45559 Lon -9.35922), bevor diese 5 km weiter endet. Unser eigentliches Ziel ist noch 90 km entfernt, für heute reicht es. Rein von der Fahrtzeit her würden wir es schaffen noch im Hellen anzukommen aber durch den Feierabendverkehr um Agadir und Ait Melloul dürfte sich die Fahrtzeit verdoppeln. Wir sind auch nicht mehr ganz fit für dieses Verkehrsgewusel. Also lassen wir das lieber.

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Es ist Sonntag und der Rastplatz ist erstaunlich gut besucht von Familien, die in der gepflegten Gartenanlage hinter der Tankstelle ihr Sonntagspicknick veranstalten. Wir spazieren 2 mal um alles herum um etwas Auslauf zu bekommen. Die Männer sind gerade in der rastplatzeigenen Moschee zum Abendgebet oder spielen mit den Kids und Jugendlichen auf dem großen Parkplatz Fußball. Die Sonne geht nun unter und langsam werden die Thermoskannen, Kuchenreste, Tücher, Decken und Teekessel eingepackt und es geht wieder nach Hause.

 

Wir haben Glück, kein Kühl-LKW stört die Nachtruhe aber wir sind eh hundemüde vom Fahren. Die Luft ist deutlich wärmer als im Norden, wir haben also wieder Wohlfühltemperatur erreicht.

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Mülltrennung auf den Rastplätzen
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Tausende von Störchen rasten an dieser Stelle. Das sind noch längst nicht alle, denn viele setzen gerade zum Landanflug an

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Gewächshäuser im Norden Marokkos

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Dieser Bericht ist Teil unserer Serie Roadtrip Marokko. Schau Dir unbedingt unsere anderen Beiträge an, indem Du einfach auf den Titel klickst.
Teil 1: Einreise und Asilah
Teil 2: Autobahn in den Süden
Teil 3: Sidi Rˋbat
Teil 4: Der Souk von Massa
Teil 5: Von Sidi Wassay nach Mirleft
Teil 6: Von Leghzira nach Sidi Ifni
Teil 7: Sidi Ifni
Teil 8: 4 Wochen Oase Tighmert
Teil 9: Assa
Teil 10: Icht
Teil 11: R107, Tafraout und Ausreise

4 Gedanken zu „Roadtrip Marokko Teil 2: Über die Autobahn nach Süden“

  1. Liebe Doreen, vielen Dank für Deinen tollen Bericht. Sehr informativ und lesenswert. Lädt zum Nachahmen ein. Wir fahren im Januar nach Marokko und genießen noch ein paar schöne Tage in Südportugal. Liebe Grüße Andreas

    1. Tut das. Portugal ist ja auch ganz wundervoll wobei wir gerade doch die 10 Grad mehr an Wärme bewusst genießen 😉 .
      Aber bei Euch geht es ja auch bald weiter…
      bis dahin, liebe Grüße vom blauen Kasten.

  2. Danke für die informativen Berichte.Für uns geht es im Januar los.Vielleicht sieht man sich.Euch weiterhin eine schöne Reise und einen guten Rutsch. LG s+d

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